Mit Office Delve sagt Microsoft Daten- & Informationssilos den Kampf an – alles noch work in progress sozusagen, aber es ist extrem spannend was da gerade passiert.

Seit dem September 2014 verändert sich Office Delve stetig – es ist eine neue Strategie einen vereinfachten Blick auf komplexe Daten und Informationsströme zu schaffen – ohne vorher zu suchen…

Die Maschine lernt mit

Durch Maschine-learning in Office Graph wird Delve mit Informationen darüber versorgt, wie und wer mit Informationen und Personen in einer Beziehung steht.

Arbeiten Sie mit einem Kollegen gemeinsam an einem Dokument? Haben Sie ein Dokument für jemanden freigegeben? Informationen dieser Art sammelt und analysiert Office Graph und stellt sie Delve zur Verfügung, um die Erkenntnisse für sie sinnhaft zu visualisieren.

Delve Visio
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Datenschutz

In Europa ist das immer so eine Sache mit den Daten sammeln. Der Office Graph sammelt quasi alles an Informationen (In Kontext von Office Graph und Delve wird immer von Signalen gesprochen) – mehr ist mehr.

Dies kann zu problematischen Konstellationen führen, bei dem eine Verbindung mit einem Kollegen entsteht, weil er sich für dasselbe Dokument interessiert – „Belästigung am Arbeitsplatz.pdf“. Auch möchte man vermeiden dass die Graph API (GQL – Graph Query Language) nicht zwecks entfremdet wird, um erweiterte Analyse Szenarien zu ermöglichen, die so über die Oberfläche nicht zugänglich sind/nicht sein sollen.

Ist Office Graph und Delve das Office 365 PRISM? – Ich denke nicht, aber alles Gute lässt sich auch für das negative einsetzen und was heute noch nicht geht, kann nächsten Monat schon als neue Funktion zur Verfügung stehen – dies kann sowohl positiv, aber auch negativ sein.

Dadurch dass relevante Informationen schnell sichtbar werden, haben falsch gesetzte Berechtigung auf sensible Daten ungleich größere Auswirkungen.

Leider muss Microsoft in diesem Bereich noch nachbessern. Ich würde mir beispielsweise wünschen, Inhalte wieder entfernen zu können und bestimmte Inhalte komplett ausschließen zu können.

Es gibt stand heute keinen guten weg dies zu erreichen und das macht mir etwas Kopfschmerzen. Natürlich kann man gewisse Bereiche von der Suche ausschließen, somit würden diese auch nicht in Office Delve auftauchen – eher ein Workaround.

Noch bevor Sie suchen, weiß Delve schon, auf welche Dokumente/Unterlagen sie aller Wahrscheinlichkeit nach zugreifen wollen.

 

Konkret greift Delve über die Office Graph API auf die Office Graph Datenbank zu, um sich mit Informationen zu versorgen.

SharePoint 2016

Mit SharePoint 2016 bringt Microsoft für Delve einen connector raus, der sich mit der On-premise farm verbindet – nicht anders herum. Somit bleiben die Daten On-premise – die Interpretation findet dann innerhalb von Office 365 – Office Graph statt und wird von Delve visualisiert.

Es ist nicht geplant, dass Delve und Office Graph irgendwann einmal On-premise verfügbar sein werden. Microsoft gibt mehrere Gründe an, unter anderem die benötigte intensive Rechenpower und die stetig ändernden Algorithmen – schade eigentlich.

Delve auf iPhone und Android

Im April dieses Jahres hat Microsoft Office Delve für das iPhone und Android devices herausgebracht. Die power von Delve passt nun sogar in der Hosentasche – Microsoft tut wirklich alles um uns auf diese Plattform zu bringen. Ein spannender mix aus Facebook, Linkedin und Dropbox.

Fazit

Office Delve bietet gemeinsam mit Office Graph viele Chancen. Alles riecht förmlich noch sehr neu – ständig wird nachgebessert und nachgeschärft. Alles rund um das Thema Informationen zu handhaben und Silos abzuschaffen ist zur Zeit eines der Interessantesten Entwicklungen überhaupt.

Leider entstehen gleichzeitig aber auch Risiken auf die man sich erst einmal einstellen muss. Microsoft muss einiges tun, um Themen wie Datenschutz und Transparenz besser zu lösen, denn dies sind immer wieder die große Show Stopper für viele Organisationen – gefolgt von der noch fehlenden Möglichkeit SharePoint On-Premise Daten mit einzubeziehen.

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